Geht Nachhaltigkeit beim Feiern?

...Team Walby beim c/o pop Festival.

Ende April 2024 wurde das 20-jährige c/o pop Jubiläum in Köln-Ehrenfeld gefeiert. Das hieß natürlich Konzerte und Parties en masse aber auch Panel Diskussionen zum Thema Nachhaltigkeit und Diversity standen auf dem Programm. Wir von Walby waren live dabei und konnten einige Erkenntnisse im Bezug auf das eher widersprüchlich scheinende Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Festivals sammeln. So viel schonmal voarb: Die c/o pop beigeisterte uns nicht nur durch Live-Acts, sondern auch durch verschiedene Panels und Workshops, welche die Nachhaltigkeit der gelebten Popkultur beleuchten.

Awareness beim c/o pop Festival

Ein großes Thema auf der c/o pop war die Awareness innerhalb der Veranstaltungen. Das Festival setzte ein starkes Zeichen, indem es nicht nur sichtbare Ansprechpartner*innen und Safe-Spaces zum Entspannen oder Regulieren bot, sondern auch Workshops, wie „Checke deinen sozialen Handabdruck“, veranstaltete. Geleitet wurde der Workshop von Johanna Bauhus, sie setzt sich mit “Cock am Ring” im Rahmen von „ladies&ladys“ für mehr Diversity und Safer Spaces im Musikbusiness ein.

Warum das Ganze? – Laut einer Studie von Act Aware e.V. und der Antidiskriminierungsstelle des Bundes haben 35%-40% der Festivalbesucher*innen zwischen 2017 und 2022 Diskriminierung erlebt, vor allem in Form von Sexismus und Lookismus. Ableismus, Rassismus und andere Diskriminierungsformen sind an Orten, an denen Menschen aufeinander treffen leider oftmals ein Problem.

Das c/o pop Festival arbeitet aktiv dagegen für ein sicheres und gleichberechtigtes Festival-Erlebnis. Veranstalter*innen sind auf Feedback angewiesen, um die Awareness Schritt für Schritt zu optimieren. Konstruktive Kritik war hier erwünscht. Durch die Frage “Welche konkreten Maßnahmen im Hinblick auf soziale Nachhaltigkeit wünschst du dir für die c/o pop 2025?” wurde durch das Brainstormen bewusst, dass Barrierefreiheit (bspw. durch niedrigere Theken) und Räume für das Awareness-Team ein guter Schritt zur Optimierung wären. Gleichberechtigung für Besucher*innen, Mitarbeiter*innen und Artists ist ein weiterer, erstrebenswerter Punkt.

Kultur für alle: Low Budget Festival

Der Kulturraum 405 e.V. in Ehrenfeld öffnete seine Türen für alle und bot einen Raum für Gemeinschaft, Kunst und Kultur – kostenlos und frei zugänglich. Dank der Kooperation mit dem c/o pop Festival konnten auch Menschen mit geringerem Einkommen das Festival-Feeling erleben und aufstrebenden Künstler*innen im “kollektiven Wohnzimmer Ehrenfelds“ zuhören”; Unser Aha-Effekt – und damit geht auch ein Wunsch an die Macher*innen der c/o pop & ähnlicher Festivals raus: Frei zugängliche Events haben eine hohe Nachfrage und sollten Teil jedes größeren Festivals sein, um tatsächlich inklusiv zu sein.

Good to know: Über 300 Mitgliedern bietet Kulturraum e.V ein selbstverwaltendes und unkommerzielles Miteinander.  Auch außerhalb der c/o pop wird sich hier ausgetauscht, Kunst und Kultur zelebriert und tolle Programme angeboten.

Musik als soziale Klammer: Das Süperdisko Event

Ein persönliches Highlight war das Süperdisko-Event im BüZe. Zu orientalischer Musik, Beats und Bauchtanz konnte jede*r mitfeiern. Besonders schön war zu sehen, wie unterschiedlich die Menschen waren, die sich hier zu anatolischer Musik ausgelassen bewegt haben. Musik verbindet –  weshalb es so bedeutsam ist, dass hier die Brücke zu Kulturen nicht nur theoretisch gebildet, sondern auch gefeiert wurde.

Mobilitätseingeschränkte Menschen, wie Rollstuhlfahrer*innen konnten durch die gegebene Barrierefreiheit Teil der Party sein. Solche inklusiven Events sind in konventionellen Clubs leider viel zu selten, doch das c/o pop Festival hat hier erneut gezeigt, wie es bessser gehen kann.

Nachhaltige Outfits zum Feiern: Kleidertausch in der Rufffactory

Wer noch kein Outfit für die Festivalsaison hat, konnte beim Swap-It-Event der Kleiderei fündig werden. Das Prinzip des Klamottentauschs ist einfach erklärt: Klamotten aussortieren, abgeben und die bereits abgebenen Waren der Besucher*innen durchstöbern und mitnehmen.  Dieses Event stellt die Eigenverantwortung von privaten Haushalten in den Fokus. Manchmal braucht es nur etwas Hilfe, um Menschen von dem Prinzip des Geben-und-nehmens zu inspirieren. Mit kreativen Optionen, wie Floral Dyeing und Siebdruck, konnte man die Klamotten nicht nur aufhübschen, sondern auch an der Repair-Station reparieren lassen. Dieses Event macht deutlich, wie viel Freude es bringen kann Klamotten nicht als Wegwerfware zu betrachten. Stattdessen wird dazu inspiriert alten Klamotten ein neues zu Hause zu schenken.

Unsere Second-Hand-Herzen schlagen aufjedenfall höher! Mehr Shops und Veranstaltungen findet ihr in unserer Second-Hand-Map auf der Walby-App.

Less Waste, more flavor: Das Street-Foodfestival

Feiern macht hungrig. Perfekt, dass die c/o pop mit dem begehrten Street-Foodfestival kooperiert. Mit kulinarischen Highlights aller Kontinente wurden leere Mägen gefüllt. Probiert haben wir das köstliche Fufu und die veganen Churros. Eine ganz klare Empfehlung von uns – für euch. Auch das peruanische Essen haben wir getestet. Besonders empfehlenswert sind die leckeren Käse Sticks.

Da das Streetfoodfestival auf Plastikbesteck und -Geschirr verzichtet hat, gab es Einwegprodukte aus Holz, Papier oder Pappe. Durch den Verzicht auf Einwegplastik konnten wir es uns besonders gut schmecken lassen.

Wer sich für das Thema Zero Waste begeistert, findet auf der Walby App die perfekten Orte in Köln, um sich zu connecten.

Fazit: c/o pop Festival – Nachhaltigkeit im Herzen

Das c/o pop Festival in Köln hat eindrucksvoll gezeigt, wie ökologische und soziale Nachhaltigkeit in der Festivallandschaft umgesetzt werden kann. Mit Initiativen, wie Awareness-Workshops, barrierefreien Events und umweltfreundlichen Maßnahmen, wie das ersetzen von PET-Flaschen mit Glasfalschen für die Artists, ist das Festival auf dem besten Weg, andere Veranstalter*innen von ihrer Mission zu begeistern.

Wenn auch du nachhaltige Aktionen auf Festivals entdeckst, teil sie doch auf Walby – so können wir immer mehr positive Ansätze sammeln und hoffentlich die Veranstalterr*innen zur Umsetzung inspirieren.

Viel Spaß bei allem, was du unternimmst!

Deine Esin für Team Walby

 

 

…und hier geht’s in die App:


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